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Börsen-Lexikon

Herdenverhalten

engl.: herding behaviour

1.) Anleger richten ihre Entscheidungen an einem Vorbild aus, von dem sie glauben, dass er über bessere Marktkenntnisse verfügt. Ursache ist letztlich die Furcht, mit der eigenen Einschätzung falsch zu liegen. Herdenverhalten lohnt sich für den einzelnen, zumal wenn man voraussetzt, dass sehr viele dem gleichen Handlungsmuster folgen (Motto: Der Trend ist dein Freund!). Auf diese Weise verstärken sich besonders auf Finanzmärkten (und hier wieder hauptsächlich auf den Devisenmärkten) Kursübertreibungen (Preisausschläge; bubbles) in beide Richtungen. - Beispielhaft für Herdenverhalten war die Entwicklung in Südost-Asien 1997/98. Auf eine Phase mit ausgesprochen hohem Kapital-Zufluss in diese Region folgte plötzlich ein kollektiver Rückzug der Anleger.

Siehe Finanzmarkt-Analyse, Frühwarnsysteme, Glücksspieleffekt, Hindsight, Information, asymmetrische, Kurzsichtigkeit, Zurückfindung.

2.) In Bezug auf Anlagefonds: die Fondsmanager kleiner und mittlerer Fonds richten sich bei der Schichtung des Portfolios (= bei der Zusammensetzung der einzelnen Werte) nach den führenden (meistens mit amerikanischen, deutschen oder schweizerischen Grossbanken verbundenen) Fonds aus, - oft sogar ganz genau und selbst gegen die ausdrückliche Empfehlung ihrer eigenen Analysten - weil sie auf diese Weise dem Vorwurf schlechter Performance am ehesten zu entgehen glauben.

Siehe Einschätzung, gegensätzliche, Finanzpsychologie, Furchtthese, Gegenspekulationstheorie, Gigabank, Grössenvertrauen, Hindsight, Information, asymmetrische, Kurzsichtigkeit, Megamanie, Rückkoppelungsschleife, Sinuskurven-Fetischismus, Staffelung, Zahltag-Grundregel

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.