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Börsen-Lexikon

Fortis-Rettung

engl.: Fortis rescue operation

Die belgisch-niederländische Allfinanz-Gruppe Fortis mit Filialen auch in Deutschland (in Belgien war Fortis im Herbst 2008 der grösste private Arbeitgeber des Landes; jeder zweite Privathaushalt hatte dort ein Konto) kam Anfang Oktober 2008 im Zuge der sich zu einer weltweiten Finanzkrise ausgeweiteten Subprime-Krise ins Liquiditätsengpass. Man befürchtete einen Run. Die Regierungen von Belgien, der Niederlande (dort war Fortis zu diesem Zeitpunkt die zweitgrösste Bank im Lande) und Luxemburg vereinbarten daraufhin einen Rettungsplan, der zunächst nur eine Teilverstaatlichung vorsah. In der Folge übernahm der belgische Staat die Fortis Bank Belgien ganz mit der Absicht, zu gegebener Zeit 75 Prozent der Fortis Bank Belgien an die französische Grossbank BNP Paribas weiterzuverkaufen. Die Parisbas verfügte zu dieser Zeit über eines der grössten internationalen Netzwerke im Bankenbereich, mit einer Präsenz in mehr als 85 Ländern und weltweit fast 170 000 Mitarbeitern.

Siehe Bail-out, Bankenkrise, Bankzusammenbruch, Bradford-Verstaat-lichung, Crash, Einlagensicherung, Geldverleiher letzter Instanz, Hypo Real Estate-Rettung, IndyMac-Pleite, Kreditvergabe-Grundregel, Luftpapiere, Marktdisziplin, Ninja-Loans, Moral Hazard, Mortgage Equity Withdrawal, Rückschlag-Effekt, Run, Schock-Bewältigung, Vertrauen

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.