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Börsen-Lexikon

Ölpreis-Ausgleich

engl.: crude oil price compensation

Von der Öffentlichkeit und vor allem von den Gewerkschaften immer wieder erhobene Forderung nach mehr Lohn, wenn bei den autofahrenden Massen die Lebenshaltungskosten infolge höherer Benzinpreise gestiegen sind. Die Verteuerung des Öls ist aber ein Realeinkommens-Transfer an das Ausland. Geld, das im Inland nicht mehr verteilt werden kann. Es ist (um in der Sprache der Finanzjournalisten zu sprechen) verfrühstückt. Insofern würde ein Ausgleich (offset) sofort zur Inflation führen. - Zudem würde ein solcher Kaufkraft-Ausgleich das Zweite Preisgesetz (hoher Preis drängt die Nachfrage [hier vor allem auch: durch sparsamerer Verwendung des Erdöls] zurück und lockt das Angebot des Gutes sowie die Produktion des Substitutes [hier beispielsweise: Atomkraft, Kohle, Windräder, Elektromotoren] hervor) ausser Kraft setzen, was der ökonomischen Vernunft zuwiderläuft.

Siehe Biotreibstoffe, Erdöl-Inflation, Erdölpreis, Inflations-Ausgleich, Kaufkraft-Ausgleich, Klima-Inflation, Lohn, indexierter, Lohn-Preis-Spirale, Oil Bulletin, Petrodollar, Protein-Inflation, Realkassen-Effekt, Ripples, Strompreis, Zweitrunden-Effekte. -Vgl. Monatsbericht der EZB vom Juli 2004, S. 32 (Zweitrunden-Effekte), Monatsbericht der EZB vom Juli 2005, S. 14 ff. (Analyse der Auswirkungen einer Preiserhöhung; Tabellen), Monatsbericht der EZB vom Februar 2006, S. 38 ff. (Durchschlagen auf den HVPI; Preiselastizitäten; S. 41: empirische Faustregel: Anstieg des Ölpreises um 10 Prozent führt direkt zum Anstieg der Verbraucherpreise um 1, 5 Prozent), Monatsbericht der EZB vom November 2006, S. 15 (Überschüsse in der Handelsbilanz bei den Erdöl exportierenden Staaten).

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.