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Börsen-Lexikon

Zweitrunden-Effekte

engl.: second-round effects, subsequent effects

1.) Die Folgewirkungen einer Verteuerung bestimmter Schlüsselgüter (heute in erster Linie für Lebensmittel, Erdöl und Erdgas) auf die Preisentwicklung. Vor allem bei gestiegenen Energiekosten fordern die Beschäftigten in solchen Fällen höhere Löhne, was die Inflation unmittelbar antreibt. Denn die Mehrausgaben für Energie bedeuten einen Kaufkraft-Abfluss : sie gehen zum grössten Teil als Zahlungen an das Ausland und stehen damit zur Verteilung im Inland nicht mehr zur Verfügung (sie sind verfrühstückt, wie es im Jargon heisst). Die höheren Lohn durchsetzenden Gewerkschaften überwälzen mithin den ihnen von aussen auferlegten Kaufkraftverlust auf andere Bürger.

2.) Risikopositionen bei Banken, die vor allem durch Insolvenzen bei an Dritte ausplazierte Darlehn im Zuge von Leveraged Buy-outs entstehen.

Siehe Agrarpolitik, Biotreibstoffe, Dritte Säule, Energiepreise, Erdölpreis, Inflations-Ausgleich, Kaufkraft-Theorie, Klima-Inflation, Kohlendioxid-Inflation, Lohn, indexierter, Lohn-Preis-Spirale, Ölpreis, Ölpreis-Ausgleich, Ölpreis-Schocks, Petrodollar, Protein-Inflation, Rohstoffpreise, Schocks, strukturelle, Strompreis, Tarifautonomie. -Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2006, S. 38 ff. (ausführliche Darstellung der Verteuerung mit Zeitreihen), Monatsbericht der EZB vom Juli 2007, S. 85 ff. (wichtige Daten in Bezug auf die erdölexportierenden Länder; Übersichten), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2007, S. 32 f. (Umgang der Geldpolitik mit Zweitrunden-Effekten), ), Monatsbericht der EZB vom November 2008, S. 84 ff. (Darstellung der Kostenschocks und der Reallohn-Entwicklung; Übersichten).

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.