Börsen-Lexikon
Wechselkurs-Effekt, realer
engl.: real exchange rate effect
Wenn in einem einheitlichen Währungsraum (wie im Euroraum) einzelne Regionen eine niedrigere Inflationsrate aufweisen als der Durchschnitt, dann verbessert sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit dieses Gebietes, was konjunkturbelebend wirkt. Man spricht dann auch von einem Stabilitäts-Bonus (stability bonus). Dieser kompensiert die zwangsläufig damit verbundenen höheren Realzinsen. - Bei der Einschätzung der Wirkung des realen Wechselkurseffektes muss man noch berücksichtigen, dass sich der Vorteil niedrigerer Inflationsrate im Zeitablauf anhäuft. Die Intensität des möglicherweise dämpfenden Realzinseffektes dagegen bleibt in jeder Periode mehr oder weniger gleich.
Siehe Inflationsdifferenzen, Realzinsargument. -Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Mai 2008, S. 42 f. (Zusammenhang zwischen preislicher Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2008, S. 38 f. (Veränderung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit innert der EWU-Staaten seit 1999), Jahresbericht 2008 der EZB, S. 93 ff. (unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit einzelner EU-Mitgliedsstaaten; Übersichten).