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Börsen-Lexikon

Vertrauen

engl.: confidence

1.) Allgemein die Überzeugung, dass eine Person oder Institution fachmännisch, sachrichtig und ehrlich, wahrhaftig handelt.

2.) Im Finanzbereich die Zuversicht aller Marktteilnehmer, dass auf fachkundiges Handeln der Banken Verlass sei und die Finanzmärkte glatt gehen. Weil eine Bank gewöhnlich zehn bis dreissigmal mehr Schulden als Eigenkapital in ihrer Bilanz ausweist, sind alle Institute darauf angewiesen, dass die Kunden ihre Einlagen als sicher einschätzen und eine Bank sich jederzeit Geld bei einer anderen Bank leihen kann. Fehlt das Vertrauen der Kunden, dann kommt es zu einem Run. Trocknet der Interbanken-Geldmarkt aus, so wie im Gefolge der Subprime-Krise , dann brechen vor allem die zur Refinanzierung auf kurzfristige Darlehn angewiesene Institute zusammen. Es hat sich gezeigt, dass in beiden Fällen nur der Staat durch Garantien für die Bürger bzw. durch (vorübergehende) Verstaatlichung besonders betroffener Banken einen Zusammenbruch des Finanzsystem verhindern kann.

3.) Im besonderen auch die Erwartung, dass ein Staat aufgenommene Schulden bedienen kann. Als Vertrauens-Masstab zeigt sich hier der Zinssatz, zu dem Staatsanleihen gehandelt werden. Länder mit hoher Staatsverschuldung müssen für ihre Anleihen einen höheren Zinssatz bieten (bzw. bereits begebene Papiere sind nur mit einem Abschlag zu verkaufen), weil die Anleger einen Staatsbankrott nicht ausschliessen.

Siehe Depo-Repo-Spread, Garantiefonds, Krise der Sicherheiten, Kurssturz, Rendite-Risiko-Grundsatz, Risiko, systemisches, Tresorboom

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.