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Börsen-Lexikon

Tobin-Steuer

engl.: Tobin tax

Die Belastung kurzfristiger Devisentransaktionen mit einer Abgabe bis zu 0,5 Prozent. Nach einem Vorschlag des US-Ökonomen James Tobin sollten dadurch (also durch die Belastung kurzfristiger Geschäfte gegenüber den langfristigen) die Devisenmärkte stabilisiert werden. - Dagegen spricht, dass Erwartungen auf Abwertungsverluste (Aufwertungsgewinne) in Krisensituationen derart hoch sind, dass diese Steuer entsprechende Dispositionen nicht verhindern könnte. Zudem müssten alle Staaten eine solche Devisen-Spekulationsteuer gleichzeitig einführen; denn sonst bestehen Ausweichmöglichkeiten. - Grössere Verschiebungen auf den Devisenmärkten sind immer Ausdruck des Misstrauens der Anleger in die (Wirtschafts)Politik des betreffenden Landes; diese Zweifel gilt es auszuräumen (kausale Therapie). Der Eingriff in den Devisenmarkt (symptomatische Therapie) heilt die Grundprobleme nie, sondern verstärkt sie erfahrungsgemäss.

Siehe Abgeltungsteuer, Geldabschaffung, Groll-Effekt, Lenkungssteuer, Spekulant, Spekulationsteuer, Strukturumbruch

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.