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Börsen-Lexikon

Marktliquidität

engl.: liquidity of the market; stock exchange liquidity

1.) Die Möglichkeit, am Finanzmarkt jederzeit Geld aufnehmen zu können. Im Gefolge der Subprime-Krise versiegte die Marktliquidität plötzlich, und die Zentralbanken mussten den Markt vor dem völligen Austrocknen durch die Bereitstellung von Geld (freilich zu teilweise gesalzenen Zinsen) bewahren.

2.) Bezug auf den Finanzmarkt auch allgemein gesagt von der Möglichkeit, ein grösseres Geschäft vorzunehmen, ohne dadurch den Preis wesentlich zu beeinflussen. Die so definierte Marktliquidität wird bestimmt durch die Marktbreite (breadth of market) als dem Masstab für die Geld-Brief-Spanne und damit die Kosten für das kurzfristige Auflösen einer Position, die Markttiefe (depth of the market) als Ausdruck dafür, welche Menge ohne Beeinflussung der Preise sofort umgesetzt werden kann, die Marktelastizität (elasticity of market) als Kenngrösse dafür, wie rasch sich der Marktpreis nach einer grösseren Transaktion wieder auf den Gleichgewichtspreis einpendelt und den Zeitbedarf für die Ausführung einer Order, gemessen an der Frist zwischen Auflösung einer Position und dem bezüglichen endgültigen Abschluss.

Siehe Finanzierungsliquidität, Liquiditätsformen. -Vgl. Geschäftsbericht 2007 der Deutschen Bundesbank, S. 90 f. (Marktliquidität während der Subprime-Krise), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2008, S. 41 (perfekt liquider Markt definiert), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom September 2008, S. 60 f. (Bedeutung der Marktliquidität auf dem Hintergrund der Subprime-Krise).

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.