Börsen-Lexikon
Mark-to-Funding-Ansatz
engl.: mark-to-funding approach
Rechnungslegung, welche die Bewertung von Risikopositionen (bei einer Bank) davon abhängig macht, ob die entsprechenden Posten kurzfristig, mittelfristig oder langfristig refinanziert sind. Unabhängig davon, wie lange ein Institut eine Risikoposition in seinen Büchern halten möchte, wäre die Risikoposition nach diesem Vorschlag immer dann zum Marktpreis zu bewerten, falls sie kurzfristig refinanziert wurde. Zeigt sich eine Risikoposition aber langfristig (etwa durch die Ausgabe einer lang laufenden Anleihe) refinanziert, dann könnte diese zu einem Wert in die Bilanz gestellt werden, welcher die künftig zu erwartenden Zahlungsströme der Position berücksichtigt. Die Bewertung wäre diesfalls unabhängig von vorübergehenden Preisschwankungen am Finanzmarkt. Im Zuge der auf die Subprime-Krise folgenden Finanzkrise wurde dieses sog. Genfer Modell (die Vorschläge stammen im wesentlichen aus dem International Centre for Monetary and Banking Studies in Genf) vielfach erörtert.