Börsen-Lexikon
Münzunion, lateinische offiziell Union Monétaire Latine
engl.: Latin coin union
Eine 1865 zwischen Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland und der Schweiz getroffene vertragliche Vereinbarung (Convention Monétaire), in Bezug auf Feingehalt, Form, Gewicht und zulässige Fehlergrenzen einheitliche Münze n aus Gold und Silber in Umlauf zu geben. Die Mitglieder verpflichteten sich gleichzeitig zur wechselseitigen Annahme der Unionsmünzen. - Mehrere andere Staaten in Europa und Amerika prägten nach den Vorschriften der Münzunion, ohne aber förmliche Mitglieder des Vertrags zu werden. Die Erleichterung des Zahlungsverkehrs, ein gemeinsamer Münzumlauf sowie die Beseitigung von Wechselkursschwankungen waren zunächst die Ziele; eine einheitliche Weltwährung galt als Fernziel. - Die 1926 durch den Austritt Belgiens aufgelöste Union gilt heute als Vorläufer der am 1. Jänner 1999 begonnenen Europäischen Währungsunion mit dem EUR als gemeinsamer Währung.
Siehe Lator, Münzverträge