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Börsen-Lexikon

Heergeld

engl.: disengagement fee; army pay

1.) In Deutschland eine Abgabe in Bargeld, die bei jenen erhoben wurde, die ihren Pflicht-Heeresdienst nicht in eigener Person leisteten.

2.) Die Ausgaben des Staates zur Bezahlung eines Kriegsvolks (Wehrsold). - Konnte in der Vergangenheit der Heeres-Sold nicht bezahlt werden, so kam es vielfach zu Meutereien der Soldaten. Kaiser Karl V konnte seine siegreichen Truppen im Kampf gegen Franz I von Frankreich nicht bezahlen, darum 1527 plünderten diese die Stadt Rom aus (sacco di Roma). - Unter Philipp II widerfuhr dieses Schicksal 1576 der Stadt Antwerpen: drei Tage lang wüteten die Landsknechte; sie erschlugen 8 000 Bürger und gaben über 500 der schönsten Gebäude den Flammen preis; Antwerpen wurde arm. - Die alte Reichshauptstadt Wien konnte 1683 in letzter Minute vor der angekündigten Zerstörung durch die Türken (dank eines polnischen Entsatzheeres unter König Johann Sobieski) gerettet werden.

Siehe Dänengeld, Festungsgeld, Grabengeld, Hussengeld, Kavalleriegeld, Knickgeld, Kontribution, Quartiergeld, Rockgeld, Satisfaktionsgeld, Türkengeld

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.