Börsen-Lexikon
Geldverleiher letzter Instanz
engl.: lender of last resort
Bereitschaft einer Zentralbank, unvorhergesehene Einlageabflüsse einzelner Banken auszugleichen, allerdings zu einem sehr hohem Zinssatz. - Stellt sich eine Zentralbank als Geldverleiher letzter Instanz zur Verfügung, so kommt es erfahrungsgemäss jetzt und später zur Verhaltensänderungen der Banken, die nun Marktrisiken weniger streng beachten (Moral Hazard ). - Andererseits ist es auch Aufgabe einer Zentralbank, die Liquidität des Bankensystems zu sichern, um eine allfällige Systemkrise zu verhindern. Daher sahen sich weltweit die Zentralbanken gezwungen, im Zuge der Subprime-Krise mehrmals den Banken Geld in Milliardenhöhe vorübergehend zur Verfügung zu stellen, um einer tiefen Verunsicherung auf den Finanzmärkten zu begegnen.
Siehe Bankenkrise, Bankzusammenbruch, Bail-out, Bradford-Verstaatlichung, Einlagensicherung, Geldmarkt-Operationen, Hypo Real Estate-Rettung, Liquiditätspool, Northern Rock-Debakel, Notfall-Liquiditätshilfe, Risiko, subjektives, Rückschlag-Effekt, Strafzins, Too big to fail-Grundsatz, Überlauf-System