Börsen-Lexikon
Erwartungen, unangemessene
engl.: unreasonable expectations
Auffallende konjunkturelle Bewegungen und starke Preisschwankungen bei Vermögensgegenständen rühren oft daher, dass die Unternehmen nur unvollkommene Hinweise (imperfect signals) über die künftige ökonomische Lage erhalten. Das kann zu übertriebener Zuversicht (excessive optimism) führen, in deren Verlauf in Hinblick auf erwarteten Gewinn hohe Investitionen getätigt werden; die Vermögenspreise steigen dadurch. Erfüllen sich die Erwartungen nicht, dann führt das zu einem erheblichen Rückgang der Investitionstätigkeit und einem Fallen der Vermögenspreise. - Die Zentralbank sollte daher in jedem Falle ihre mittelfristige Ausrichtung (medium-term orientation) beibehalten und auf das Auf und Ab nicht sofort ansprechen.
Siehe Konjunkturdiagnose, Order-Capacity-Index, Produktionslücke, Turnaround, Vertrauensindikator, Zwei-Säulen-Prinzip. -Vgl. Monatsbericht der EZB vom Mai 2009, S. 93 ff. (ausführliche Darstellung! Literaturhinweise).