Börsen-Lexikon
Deflation, schlechte
engl.: bad deflation
Gepräge einer Deflation, bei welcher eine stagnierende oder kaum wachsende Wirtschaft auf nach unten starre (downward inflexible) Löhne trifft. - Geht der Umsatz der Unternehmen nominell (zu laufenden Preisen bewertet) zurück, weil die Verbraucherpreise sinken (und vielleicht auch die abgesetzten Mengen rückläufig sind), dann geraten die betroffenen Unternehmen in die Verlustzone. Es kommt zu Insolvenzen, und Arbeitskräfte werden freigesetzt. Die Gefahr steigender Arbeitslosigkeit besteht aber auch dadurch, dass die Unternehmen zu Entlassungen neigen, weil ihnen der Ausgleich über sinkende Lohnkosten nicht zur Verfügung steht; wobei erfahrungsgemäss zunächst Leiharbeiter (temporary woker, hired-out worker) entlassen werden, um die Stammbelegschaft zunächst noch zu halten. Die verlorene Dekade In Japan (grob zwischen 1990 und 2000) wird als Beispiel einer schlechten Deflation angesehen. - Ursächlich für diese Art der Deflation ist vor allem das Platzen von spekulativen Blasen auf dem Immobilien- oder Aktienmarkt; und zumal dann wenn diese Vermögenswerte durch Darlehn finanziert wurden. Die sinkenden Vermögenspreise führen jetzt zur Überschuldung von Privathaushalten und Unternehmen; durch die dadurch ausgelösten Kreditausfälle geraten dann auch die Banken in Not.
Siehe Aktienblase, Deflation, Deflation, gute, Deflation hässliche, Deflations-Spirale, Immobilienblase, Überkonsum