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Börsen-Lexikon

Credit Default Swap, CDS

engl.: so auch im Deutschen gesagt, manchmal auch: Kreditausfall-Swap oder Kreditausfall-Versicherung

Derzeit das weltweit am meisten verbreitete Kreditderivat: praktisch eine Versicherungsprämie für das Ausfall-Risiko: ein Kreditrisiko-Transfer. - Mit dem Abschluss eines CDS verpflichtet sich der Sicherungsgeber (fixed rate payer), bei Eintritt eines vorab genau bezeichneten (in der Regel durch Bezugnahme auf die Rahmenverträge der International Swaps and Derivates Association, ISDA ) Kreditereignisses (credit event) eine Ausgleichszahlung an den Sicherungsnehmer (floating rate payer) zu leisten. Im Gegenzug erhält er vom Sicherungsnehmer eine Prämie. Deren Höhe hängt hauptsächlich ab von der Bonität des Übertragenden (des Referenzschuldners), der Laufzeit des Kontrakts, der genauen Festlegung des Kreditereignisses (etwa: Verzug, Teilausfall, vollständige Zahlungsunfähigkeit) und der Bonität des Sicherungsgebers (Risk Takers ). - Die Prämie für CDS hat sich mittlerweile zu einem weithin beachteten Indikator für die Kreditqualität von Unternehmen und Banken entwickelt. CDSs werden ausserbörslich gehandelt; dadurch kann man auf ganz besondere, nicht standardisierte Wünsche beider Kontrahenten eingehen. Der CDS-Markt nimmt häufig Rating-Abstufungen vorweg. - Das Volumen der CDSs stiegt von 1 000 Mrd USD im Jahre 2002 steil an auf 17 000 Mrd USD Ende 2005 und ist bis Herbst 2008 auf 62 000 Mrd USA angestiegen: das ist ungefähr so gross wie das Bruttosozialprodukt der gesamten Welt. Teilnehmer an diesem Märkten für den Kreditrisiko-Transfer sind neben Banken vor allem auch Hedge-Fonds und Pensionskassen. - Zentralbanken und Aufsichtsbehörden bemühten sich seit der Subprime-Krise verstärkt darum, den CDS-Markt durchsichtiger werden zu lassen. Die Berichtspflichten waren gering und der Handel nicht reguliert. Erst die auf Drängen der EU-Kommission errichtete Eurex Credit Clear brachte mehr Sicherheit in diesen Markt.

Siehe Collateralised Debt Obligation, synthetische, Credit Default Swap-Indizes, Kreditderivat, Pfandpoolverfahren, Portfolio-Versicherung Rating, Trade Assignment. -Vgl. Jahresbericht 2003 der BaFin, S. 22, Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2004, S. 43 ff. (dort auch Darlegung vieler Einzelheiten des Marktes und Übersichten), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2005, S. 87 (CDSs als Ausdruck der Marktmeinung über die Bonität einer Bank; S. 88: Prämien 2003-2005 deutscher Banken im Vergleich), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom März 2006, S. 37 ff. (Informationen auch zum aufsichtsrechtlichen Umfeld), Vgl. Jahresbericht 2007 der BaFin, S. 31 f. (abrupter Umschwung bei den CDSs im Zuge der Subprime-Krise; Übersicht), Jahresbericht 2008 der BaFin, S. 46 (Anforderungen an die Nachhandelstransparenz).

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.